Schüler beißen sich durch für Ruhm und Erfolg

Begeisteter Beifall für "Fame", das neunte Musical-Projekt der Hermann-Greiner Realschule in Neckarsulm - Vorstellungen ausverkauft

Die Generalprobe war wegen Regens am Freitag ausgefallen. Doch davon hatten sich die jungen Akteure nicht beieindrucken lassen. Am Samstag ist eine streckenweise geradezu professionelle Aufführung der Musical-AG über die Bühne gegangen. Monatelanges hartes Tanz-, Gesangs- und Schauspiel-Training liegt hinter allen Beteiligten.

Denn was die Greiner-Schule alle zwei Jahre auf die Beine stellt, ist keine Schüleraufführung im herkömmlichen Sinne. Da sollen die Besucher nicht gnädig alle Augen zudrücken und hinterher sagen: Sie haben sich Mühe gegeben.

Den Projekten geht ein ausgiebiges Casting voraus. Strenge Auswahlkriterien werden angelegt. Die jungen Akteure müssen einem hohen Leistungsanspruch gerecht werden. Genau darum geht es auch in "Fame ". Das Musical schildert vier Jahre im Leben junger hoffnungsvoller Talente an einer New Yorker Schauspielschule -
von der Aufnahme bis zur Abschlussprüfung. Vier lange Jahre voller Träume und Enttäuschungen, Eifersucht, Liebeskummer und knochenhartem Training für den Ruhm.

Für die Neckarsulmer Inszenierung hatten die Realisatoren Beate Stief-Finkbeiner, Sigrid Pollmächer, Dietmar Wenzel, Julius Würz und Timo Werner an die 50 Musiker, Tänzer und Sänger zur Verfügung. Einige fallen durch starke Bühnenpräsenz auf - nicht nur die Ehemaligen wie Valentina Rauw, Sebastien Gane oder Timo Werner.

Julia Baum als die am Ende in Los Angeles jämmerlich gescheiterte Carmen, die zarte Franziska Massa als schüchterne Serena oder Patrick Anderson als genial tanzender Klassenclown legen Soli auf die Bretter, die immer wieder starken Szenenapplaus herausfordern. Gregor Wicik hat sich für den sensiblen Pianisten Schlomo einen Charakter zusammengebosselt, der zum Knuddeln ist.

Und Hanna Makiola als rundliche, Kekse liebende Tänzerin Mabel, die doch lieber ins Schauspiel wechselt, hat die Lacher auf ihrer Seite. Viktoria Stickelmaier und Miriam Bartz zeigen, was sie im Ballettunterricht gelernt haben und Christian Bergmann hat als ehrgeiziger Nick glaubhaft nur die Karriere im Kopf.

Das Bühnenbild aus Stahlrohren ist mit Vorhängen und wenigen Versatzstücken rasch und reibungslos umgebaut. Das Schulorchester liefert eine reife Leistung ab. Das gesamte Team hat sich durchgebissen, hat Ausdauer und Konzentration bewiesen. Mit dem Schluss-Song des Musicals "Schau nur nach vorn" gehen die Acht- bis Zehntklässler selbst gut gerüstet in die Zukunft.